Auslandaufenthalt in Taiwan, China

Arbeit

Besonders gespannt war ich, wie die Arbeitsweise sein wird und ob mein bisher Gelerntes für die anstehenden Arbeiten von Nutzen sein würde. Auf dem Werkplatz gab es ein Mechaniker-Team. Dieses war nicht nur im Bereich Anlagen- und Apparatebau tätig, sondern kümmerte sich auch um Elektro- und Polymechaniker- aufgaben. Dies ist im Vergleich zu ECCH ein Unterschied, wo jeder in seinem beruflichen Fachgebiet die Arbeiten ausführt. Meines Erachtens liegt dies auch am Bildungs-System. In Taiwan gibt es keine Berufslehre, wie wir sie in der Schweiz kennen. Wie die Einheimischen selbst gesagt haben, wird in Taiwan das „amerikanische System“ gehandhabt. Die Jugendlichen beginnen nach der Schule in einem Betrieb zu arbeiten und übernehmen das Wissen von den Angestellten. Für mich bedeutete dies, dass ich nicht nur in meinem Fachgebiet Einblicke gewinnen konnte, was als sehr positiv zu beurteilen war. Bei Fragen konnte ich jeder Zeit Jack oder Andy, welches meine Mitarbeiter der EMS-CHEMIE in Taiwan waren, kontaktieren. Die Aufträge wurden bereits beim morgendlichen Meeting mit Jack ausführlich erklärt, sodass jeder wusste was zu tun war. Jedes Mal gross geschrieben wurde die Arbeitssicherheit. Jack, welcher für das Mechaniker-Team verantwortlich war, wollte dass am Abend jeder gesund zu seiner Familie zurückkehren konnte. Zusätzlich zur üblichen Schutzausrüstung wurde eine Kappe mit Stossschutz getragen. Bei Aussentemperaturen von 35 Grad, eine heisse Angelegenheit. Für das Ausführen der Aufträge standen weniger Arbeitsmittel als wir in der Schweiz gewohnt sind zur Verfügung. Die ersten zwei Wochen war dies eine ziemliche Herausforderung. Schlussendlich muss ich aber sagen, dass auch mit weniger Arbeitsmitteln gearbeitet werden kann. In diesen acht Wochen wurde für jeden Auftrag eine Lösung gefunden, auch wenn es manchmal einen unkonventionellen Weg erforderte. Es war immer genug abwechslungsreiche Arbeit vorhanden, die mich forderte.


Freizeit

Nach der Arbeit und an den Wochenenden hatten wir die Gelegenheit die Kultur näher kennenzulernen. Unter der Woche sah das Abendprogramm meistens so aus, dass zuerst ein wenig Sport getrieben wurde und wir später in unserem Stammlokal essen gingen. Dabei lernten wir immer wieder Einheimische kennen, die sehr interessiert waren aus welchem Land wir kamen und weshalb wir in Hukou die Unterkunft hatten. Fliessend Englisch konnte fast niemand. Dies überraschte mich ein wenig, da Englisch in Europa und in vielen weiteren Ländern als Weltsprache angesehen wird. Wenn wir durch die Strassen liefen, fielen wir auf, was aber verständlich war, da Hukou Township keine Touristengegend ist. Alle Menschen mit denen ich gesprochen habe, waren jedoch sehr freundlich und hilfsbereit. Wie gastfreundlich die Einheimischen waren zeigte sich auch darin, dass wir bis auf einmal jedes Wochenende von einem EMS-Mitarbeitenden zu einem Ausflug eingeladen wurden. Zum Teil lernten wir auch die Familienmitglieder der Mitarbeitenden kennen, was mir einen noch tieferen Einblick in die Lebensweise ermöglichte. Des Weiteren konnte ich durch diese Ausflüge Orte besichtigen, die ich als „normaler“ Tourist niemals zu Gesicht bekommen hätte. Dies ist nicht selbstverständlich und dafür bin ich dankbar.


Highlight

Für mich gibt es kein spezielles Highlight, welches ich hervorheben möchte. Dies aus dem Grund, da die Arbeit und jeder Ausflug dazu beigetragen haben das Land und die Menschen näher kennenzulernen. Ich sehe alles zusammen als ein riesen Highlight des Projektes der Mobilen Berufslehre.


Lehre für die Zukunft

Gesamt gesehen war der Aufenthalt eine tolle Erfahrung. Meine Hauptgründe für die Teilnahme waren das Kennenlernen der Arbeitsweise und Kultur. Beides wurde erfüllt. Arbeit hatte es auch genügend vorhanden. Taiwan ist dennoch ein guter Standort um die Mobile Berufslehre durchzuführen. Ich habe Taiwan als ein sehr sicheres Land wahrgenommen, in dem es einiges zu entdecken gibt, was es in der Schweiz nicht hat. Die Teilnahme am Projekt der Mobilen Berufslehre war für mich ein einmaliges Erlebnis, das mich persönlich weiter entwickelt und arbeitstechnisch herausgefordert hat.

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Steckbrief

Name:
Markus Schuster

Standort:
Taiwan

Aufenthaltslänge:
2 Monate

Lehrberuf:
Anlagen und
Apparatebauer

Fotos