Name:
Nico Bossart
Standort:
Suzhou
Aufenthaltslänge:
2 Monate
Lehrberuf:
Anlagen und Apparatebauer
Die EMS-CHEMIE in Suzhou, China ist ein relativ kleiner Standort. Mit nur vier Linien ist es nur ein Bruchteil der Grösse des Standorts in Domat/Ems. Meine Arbeit war sehr vielseitig, da ich in verschiedenen Fachgebieten tätig war. Ich half Mauro Pelican (Lernender Polymechaniker der Ems Chemie) bei Polymechaniker- und Elektrikerarbeiten, wie zum Beispiel Lagerwechsel und Abhängen von Motoren. Meistens arbeiteten wir zusammen, wobei wir uns in unseren Fachgebieten gut ergänzten. Das Klima war fast unerträglich bei der Arbeit. An einem normalen Tag hatten wir in der Werkstatt Temperaturen von bis zu 40° Celsius. Innert Sekunden war man schweissgetränkt. Bei der kleinsten Bewegung tropfte es schon von der Stirn, weshalb man sich jeden Abend auf die Dusche freute. Das Mittagessen bekamen wir jeweils in der EMS-CHEMIE. Ein Catering tischte verschiedene Speisen auf. Es gab immer zwei verschieden Menus. Man konnte zwischen Nudeln oder Reis mit Beilagen auswählen. Die Verständigung vor Ort war nicht immer einfach. Nur unsere Vorgesetzten und die Sekretärin konnte Englisch. Die anderen Arbeiter konnten eigentlich kein Wort. Mit ihnen mussten wir uns mit Händen und Füssen verständigen oder über eine Übersetzungsapp unterhalten. Bei Arbeitsanweisungen kam es öfters zu Problemen, nichtdestotrotz klappte es trotzdem immer. Die Arbeiter und Vorgesetzten waren sehr freundlich und zuvorkommend und halfen direkt bei jeder Problemstellung.
Mit unseren Vorgesetzen gingen wir an zwei Abenden etwas speziell chinesisches Essen. Das erste Mal war es Hot Pot, was eine Art chinesisches Fondue Chinoise ist. An einem runden Tisch hat man mehrere Suppen und zwar eine Chili-, eine Pilz- und eine Getreidesuppe. In diese gibt man aber nicht nur Fleisch sondern alle Mögliche Zutaten wie zum Beispiel Entendarm, Pilz, Gemüse, Kuhmagen und Kuhrachen. Beim zweiten Abendessen gingen wir in ein Seafood Restaurant. Der Eingang war wie ein grosses Aquarium, in dem man sein noch lebendiges Essen auswählen konnte. Von Muscheln über Krebse bis zu normalen Fischen gab es alles. Die Tiere wurden nach der Auswahl direkt in die Küche geliefert und zubereitet. Die Speisen waren sogar noch ziemlich schmackhaft, was ich nicht erwartet hätte. Die sonstigen Speisen im Alltag, wie zum Beispiel Dumplings (gefüllte Teigtaschen) oder auch die Nudeln in der Suppe hatte ich sehr gerne. Natürlich assen wir aber auch oft westliche Speisen wie Pizza und Burger, da wir die Abwechslung brauchten.
Über die zwei Monate gingen wir des Öfteren auf Freizeitausflüge. Der erste Trip dauerte drei Tage und ging nach Shanghai City. Unser Hotel war sehr zentral, innert fünf Minuten waren wir in der sogenannten Downtown. Das Zentrum war sehr imposant. Die vielen Hochhäuser, welche hunderte Meter in die Höhe ragten, beeindruckten mich sehr. Das zweithöchste Gebäude, der Shanghai Tower steht mit seinen mehr als 650 Metern, mitten im Zentrum. Wir haben die Möglichkeit ergriffen und gingen hinauf. Die Aussichtsplattform befand sich auf 550 Meter. So konnten wir die Ausmasse der Stadt erst richtig wahrnehmen. Den Horizont konnte man aber nicht sehen, wegen des Smogs. Der zweite Ausflug ging nach Peking. Innert 5 Stunden erreichten wir das Ziel mit dem Schnellzug. Die Stadt hat viel mehr Kultur zu bieten als Shanghai. Es gibt zum Beispiel die verbotene Stadt, der Sommerpalast und der Himmelspalast. Die chinesische Mauer ist auch nur zwei Stunden mit dem Auto entfernt, welche wir an einem Tagesausflug besuchten. Dies war mein Highlight des ganzen Aufenthalts.
Diese zwei Monate gefielen mir sehr. Ich würde direkt nochmal gehen. Ich vermisste ein wenig meine Freunde und Familie, doch durch die Offenheit der Chinesen fand ich schnell auch einheimische Freunde. Es ist eine sehr gute Sache, dass Die EMS-CHEMIE AG jungen Menschen diese Möglichkeit bietet. Ich hoffe es werden noch viele die Schönheit Chinas kennenlernen dürfen und somit von dieser einmaligen Möglichkeit profitieren können.