Name:
Lill Cavelti
Standort:
Pune
Aufenthaltslänge:
1 Monat
Lehrberuf:
Kauffrau
Als ich in Delhi auf meinen Inlandflug wechselte, bin ich regelrecht ins Schwitzen gekommen. Es ist jeden Tag zwischen 25-30 Grad und die Luftfeuchtigkeit liegt bei 88%. Chur hat zum Vergleich eine Luftfeuchtigkeit von 60%. Und jetzt ist Regenzeit, da wurde ich auch schon komplett verregnet. Manche Strassen werden plötzlich zu Flüssen. Aber das stört hier niemanden.
Meine Alltagssprache mit den EMS-KollegInnen ist Englisch. Die Inder haben zwar ab der ersten Klasse Englischunterricht, aber sie haben wenig Übung, Gespräche auf Englisch zu führen. Google Translate hilft da weiter! Die Muttersprache von ihnen ist Marathi. Das ist die Staatssprache in Maharashtras. Auch ich versuche ein wenig Marathi zu lernen. Es ist aber nicht so einfach…Hier in Indien gibt es sehr viele, ganz unterschiedliche Religionen. Am häufigsten ist der Hinduismus, auch im Büro sind alle Hindus. Daher feiern sie auch Lord Ganesha und im Oktober Diwali – das Fest des Lichts. Miterleben, wie sie ihre Religion in den Alltag einbauen und mit ihnen die verschiedenen Götter feiern, ist für mich sehr spannend.
Pune ist eine quirlige Grossstadt in der Provinz Maharashtras – in der Mitte Indiens. Fast 8 Millionen leben hier, also ungefähr so viel, wie in der Schweiz. Die nächste bekannte Stadt ist Mumbai, etwa 3.5 Autofahrstunden von Pune entfernt mit 28 Millionen Einwohnern! Rund um Pune sind viele Autohersteller, auch bekannte europäische Marken wie Mercedes, VW, Skoda und Land Rover. Aber auch viele IT- und Pharmaunternehmen sind hier zuhause.
Uber wurde hier in Indien zu meinem treuen Begleiter. Da ich den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht ganz traue, habe ich beschlossen mit Uber meine Fahrten zu unternehmen. Weit verbreitet ist hier das Tuk-tuk. Tuk-tuk fahren macht wirklich Spass, auch wenn mir manchmal etwas bange wird, wenn die Tuk-tuk Fahrer mit Vollpower um eine Kurve fahren. Und ich habe mittlerweile den Dreh zum Verhandeln raus. Da ich in einem lebendigen Viertel wohne, kann ich das nächste Shopping-Center auch zu Fuss erreichen, um am Abend ein wenig in den Läden herum zu stöbern. Die Kinos hier sind ziemlich modern, aber ich hatte nie Zeit, mir einen Film anzuschauen. Da gibt es genügend andere Aktivitäten.
Aber ich bin natürlich auch zum Arbeiten hier... Während meiner Zeit hier in Indien hat man mir ein internes Projekt zugeteilt. Meine Aufgabe besteht darin, den ganzen Rechnungsablauf zu analysieren und meine eigenen Verbesserungsmöglichkeiten einzubringen. Mein treuer Begleiter in dieser Analyse ist auch hier mein Laptop. In der ersten Woche hatte ich viele Meetings, in denen wir den ganzen Prozess mehrmals durchgegangen sind. Am Ende meines Aufenthaltesn werde ich meine Ideen und Schlussfolgerungen dem ganzen Team präsentieren.
Es gibt unzählige Erlebnisse, aber ich das absolute Highlight bis jetzt war der Ausflug zum Jejuri Tempel. Ich hätte nicht gedacht das ich direkt so gut aufgenommen werde und alle traditionellen Bräuche mitmachen darf. Sofort hatte ich die gelbe Farbe auch auf meiner Stirn und danach den roten Punkt. Das hat mir auch gezeigt, wie offen die indische Kultur ist. Die Inder sind ein sehr neugieriges Volk und ich kann gar nicht sagen, für wie viele Selfies und Fotos ich schon posiert habe. Manchmal fühle ich mich wie eine "Celebrity".