Lilian Ladner ist Projektleiterin an der Pädagogischen Hochschule Graubünden und Adrian Ciardo Leiter Berufsbildung bei der Ems-Chemie AG.
Lilian Ladner: Mit den «Mint-Camps GR» wollen wir bei den teilnehmenden Primarschülerinnen und -schülern, aber auch bei den angehenden Primarlehrpersonen das Interesse für Naturwissenschaft und Technik wecken, deren Berührungsängste abbauen und sie für Mint-Berufe begeistern. Gleichzeitig können wir so die Zusammenarbeit zwischen Schule und Industrie vertiefen, welche für die Förderung der Mint-Fächer an den Schulen wichtig ist. Das Echo der eingeladenen 4.- bis 6. -Primarschulklassen in der Region war überwältigend: Innert weniger Stunden haben sich fast zweihundert Kinder angemeldet. Um allen interessierten Kindern eine Teilnahme zu ermöglichen, hat EMS kurzerhand beschlossen, im gleichen Zeitraum zusätzliche «Mint-Days GR» in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule durchzuführen. An den «Mint-Days GR» können Kinder einen Tag lang in der Ems-Chemie AG in Domat/Ems verbringen und kindergerechte, praktische Erfahrungen in Wissenschaft und Technik sammeln.
Lilian Ladner: Je früher Kinder für Naturwissenschaft und Technik begeistert werden können, desto eher entscheiden sie sich später für einen technischen oder naturwissenschaftlichen Beruf. Gerade Kinder in der Primarschule lassen sich mit Entdecken und Tüfteln für Naturphänomene begeistern. Das haben uns heute wieder die strahlenden Augen der Kinder bewiesen, welche am Mint-Camp-Day teilgenommen haben. Aber auch den angehenden Primarlehrpersonen werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie sie ihren zukünftigen Schüler/innen Mint-Themen im Unterricht vermitteln können.
Adrian Ciardo: In der Schweiz beobachten wir schon seit Längerem einen Rückgang an Fachleuten mit technisch -naturwissenschaftlicher Ausbildung. Dies schadet der Wettbewerbsfähigkeit der für die Exportnation Schweiz wichtigen Industrie. Die Mint- Camps und -Days sind eine von vielen Massnahmen, mit welchen Ems als erfolgreiches Industrieunternehmen diesem Trend entgegenwirkt. Dank der Zusammenarbeit mit der PHGR können so auch angehende Lehrpersonen in der Vermittlung von Mint-Inhalten geschult werden und so die Mint-Förderung unterstützen.
Adrian Ciardo: Bisher konnten wir alle unsere 140 Lehrstellen besetzen. Wir engagieren uns sehr in der Mint-Förderung, um auch in Zukunft über genügend technisch -naturwissenschaftlich ausgebildete Fachkräfte in der Region zu verfügen. Lilian Ladner und Adrian Ciardo, wie sieht die Zukunft des Projekts aus? Lilian Ladner und Adrian Ciardo: Die Mint- Camps und -Days für 2016 sind bereits in Planung. Wir werden das Angebot nochmals optimieren, die Anzahl Plätze für die Teilnehmer/ innen erhöhen und die Workshops für Unterstufenkinder öffnen.