Wenn der Sohn oder die Tochter auf den Schulabschluss zusteuern, kommen manche Eltern ins Zittern. Die Wahl zwischen Berufslehre und Gymnasium ist nicht einfach. Grundsätzlich gilt für alle Eltern, dass man die Kinder bei der Wahl nicht drängen darf. Seien Sie als Unterstützung da. Dabei ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind ernst nehmen und die Berufswünsche nicht werten. Oft haben Eltern eine falsche Vorstellung zur Berufslehre, weil sie, geprägt von ihren Jugenderfahrungen, die Lehre als Sackgasse empfinden.
Seien Sie sich bewusst, dass eine Lehre ein enorm wichtiges Fundament darstellt, jedoch nicht endgültig ist. Die Berufslehre ist heute der Grundbaustein in einem Karrieresystem, denn wer heute eine Berufslehre mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis EFZ abgeschlossen hat, ist genauso arbeitsmarktfähig wie Uni-Absolventen. Wer eine Berufslehre absolviert, kann während der Lehre oder innert einem Jahr nach Lehrabschluss die Berufsmaturität erwerben. Diese erlaubt einen prüfungsfreien Zugang zur Fachhochschule FH und führt mit einem dreijährigen Studium zum Bachelordiplom. Die Möglichkeiten diesbezüglich sind fast unbegrenzt.
Am besten ist, wenn Sie Ihrem Kind helfen, eine erste Übersicht über diverse Berufe zu erstellen. Für die Erarbeitung dieser Übersicht kann es hilfreich sein, wenn Sie die Anforderungen der jeweiligen Berufe mit der Freizeitbeschäftigung oder den Lieblingsfächern vergleichen. Es kann auch hilfreich sein, wenn man die Lehrpersonen befragt.
In der Schule wird Ihr Kind ebenfalls in der Berufswahl unterstützt. Fragen Sie nach, was diesbezüglich unternommen wird. Bauen Sie einen Dialog mit Ihrem Kind auf, bei dem es frei erzählen kann und sich nicht unter Druck gesetzt fühlt. Sollte die Schule doch nicht aktive Berufswahlvorbereitungen betreiben, kann der Berufsberater oder ein Besuch beim BIZ ebenfalls weiterhelfen.
Die optimale Reihenfolge für die Berufswahl ist, wenn Ihr Kind im zweiten Semester des 8. Schuljahres mit der Informationsbeschaffung Dazu gibt es unzählige Quellen im Internet. Einige werden unter unseren Links aufgeführt. Wenn einige Berufe in die engere Wahl kommen, sollte man eine Berufsschau besuchen. Dies ermöglicht Ihrem Kind den Beruf live zu erleben und den Betrieb kennen zu lernen. Wenn die definitive Wahl für einen Beruf gefallen ist, kann sich Ihr Kind nach den Frühlingsferien zu einer Schnupperlehre anmelden. Achten Sie dabei, dass Ihr Kind offen bleibt für einen weiteren Beruf, sollte im Wunschberuf keine Lehrstelle gefunden werden. Informieren Sie sich dabei über artverwandte Berufe.
Helfen Sie Ihrem Kind bei der Suche nach offenen Lehrstellen. Es gibt einige gute Plattformen für offene Lehrstellen. Die grössten haben wir ebenfalls unter unseren Links aufgeführt. Beim Bewerbungsschreiben ist wichtig, dass Ihr Kind erwähnt, was Ihm in der Schnupperlehre besonders gefallen hat und wieso er diese Lehre antreten möchte.
Bei weiteren Fragen dürfen Sie uns gerne kontaktieren.